Blog-Eintrag -
ROMANTIK PUR! Fackelwanderung durch den Carlsfelder Winterwald
Meist knirscht der Schnee unter den Schuhen. Der Atem glitzert in der kalten Winterluft. Schritt für Schritt geht es zusammen mit Wanderführer Hubert Brehme in den nächtlichen Wald. Die Fackeln tauchen die verschneiten Pfade in ein sanftes Licht.
Seit 2001 bietet der Fremdenverkehrsverein Carlsfeld e.V. Fackelwanderungen durch den Winterwald und über die Staumauer der höchstgelegenen Trinkwassertalsperre Carlsfeld an.Eine entspannte 2,5 km Tour für die gesamte Familien: im Januar immer freitags, im Februar immer donnerstags. Ein Anziehungspunkt für Groß und Klein. Zwischen 800 und 1000 Teilnehmer nehmen die Carlsfelder pro Saison mit auf die Fackelwanderung. Durchatmen kann man hier wunderbar, die Seele baumeln lassen und man lernt auf fast jedem Schritt etwas dazu. Denn der 65jährige Wanderführer weiß viel zu erzählen, wie zum Beispiel über die Flora und Fauna der Region, dem größten zusammenhängenden Wald in Sachsen. Brehme zeigt die Spuren der Wildtiere im Schnee und er berichtet stolz auch über den Waldumbau hier im Erzgebirgswald. Weg von der Monokultur - hin zum gesunden Miriquidi. Ein natürlicher Mischwald, der reich an Laubbäumen - wie z.B. dem Bergahorn und der Buche ist, in dem sich aber auch die Weißtanne wieder heimisch fühlt.
Einen besonderen Moment widmet Brehme während der Tour auch der Eberesche - dem Vugelbeerbaam. Das Liedchen wird angestimmt und sämtliches Wissen rund um den Vugelbeerbaam wird zum Besten gegeben. 60 Vogelarten ernähren sich von den roten Beeren und 30 verschiedene Säugetierarten, so Brehme. Leise & behutsam bewegt sich der Wanderführer durch den Wald, erzählt auch vom Fichtenkreuzschnabel. Ein Vogel, dem die Kälte nichts anzuhaben scheint.
Denn genau jetzt im Winter brütet er. Seine Nahrung sind die Tannenzapfen. Und davon säumen viele unseren Weg. Hubert Brehme stapft schmunzelnd wieder an die Spitze der Truppe. Er liebt seinen Erzgebirgswald und all die gesammelten Informationen in seinem Kopf müssen eben einfach an den Mann und die Frau.
Besonders atemberaubend: der Gang über die Staumauer der verschneiten und zum Teil zugefrorenen Talsperre - oberhalb von Carlsfeld gelegen. Von den Einheimischen wird sie auch Talsperre Weiterswiese genannt. Sie ist die höchstgelegene Trinkwassertalsperre Deutschlands und sie dient dem Hochwasserschutz. Von 1926 bis 1929 wurde sie erbaut. 300 Arbeiter werkelten hier, berichtet der Wanderführer. Ist man einmal über die Mauer der Talsperre Weiterswiese gegangen,geht´s noch ein paar Waldbiegungen weiter. Stapfend durch den Schnee - bis zur Weiterswiese. Und hier erwartet die Winterwanderer wirklich ein krönender Abschluss des winterlichen Abends. Wie im fernen Kanada kommt man sich auf den letzten Metern durch den Wald vor. Denn durch die Bäume schimmert ein Lagerfeuer hindurch und die beleuchteten Fenster eines gemütlichen Holzblockhauses. Hier stehen die ehrenamtlichen Mitglieder des Fremdenverkehrsvereins Carlsfeld bereit, um die Wanderer mit einem leckeren Imbiss zu empfangen. Über dem Feuer werden Glühwein und Kinderpunsch erwärmt, Bratwurst und Steak frisch vom Grill warten auf die Winterwanderer und natürlich ein wohlig warmes Kaminfeuer drinnen in der Blockhütte. Bis spät in den Abend kann man hier die Winterwanderung gemütlich ausklingen lassen - Kraft tanken für den modernen Alltag heute.
Information:
Der örtliche Fremdenverkehrsverein Carlsfeld organisiert diese Tour im Durchschnitt zehnmal pro Saison. Januar immer am Freitag ; Februar immer am Donnerstag.
Start jeweils 18 Uhr ab dem Haus des Gastes "Grüner Baum" im Dorfzentrum.
Fremdenverkehrsverein Carlsfeld e.V.; 08309 Eibenstock/ OT Carlsfeld; Tel. +49 (0) 37752 2000 ; www.carlsfeld.com
Tourismusverband Erzgebirge e.V.
Tel. +49 (0) 3733 188 00 88; www.erzgebirge-tourismus.de